Sportmedizin
Sport ist gesund, birgt aber auch Gefahren. Unphysiologische und sich wiederholende Belastungen in Training und Wettkampf können sich schädigend auf die Stütz- und Bewegungsorgane im Allgemeinen sowie auf die Wirbelsäule im Besonderen auswirken. So werden z.B. Squash oder Gewichtheben als wirbelsäulenschädigend eingeschätzt, während andere, wie Schwimmen und Laufen, als wirbelsäulenfreundlich gelten. 15% aller sportbedingten Verletzungen betreffen die Wirbelsäule. Ringer, Dreispringer, Speerwerfer und Kunstturner, Kraftsportler und Gewichtheber weisen eine hohe "Life-Time"-Inzidenz für Rückenschmerzen auf. Langstrecken- und Marathonläufer haben im Laufe ihres Lebens eher weiniger Rückenschmerzen.
Der bisherige Wissenstand lässt folgende Aussagen zu:
- Austrainierte Sportler mit einer gut entwickelten Rumpfmuskulatur klagen weniger über Rückenprobleme als untrainierte Personen
- Kräfige Muskeln und straffe Bänder fangen die zahlreichen mechanischen Behandlungen des täglichen Lebens besser ab als eine insuffizinete Muskulatur und ein lascher Bandapparat
- Sportler haben einen ausgeprägten Gesundheitswillen mit einer guten Compliance in der Nachbehandlung: Sportler sind idelae Patienten
- unter den gängigen Sportarten erfüllt am ehesten das Schwimmen eine optimale Aufnahme von Flüssigkeit und Nährstoffsubstraten in die Bandscheibe
- sehr wirbelsäulenfreundlich: Aerobic, Laufen, Radfahren, Nordic Walking, Schwimmen, Wandern, Skilanglauf
wirbelsäulenfreundlich: Basketball, Reiten, Tischtennis
mäßig wirbelsäulenfreundlich: Badminton, Fußball
geringgradig wirbelsäulenschädlich: Angeln, Turnen
wirbelsäulenschädlich: Golf, Rudern, Tennis, Segeln, Ski alpin
sehr wirbelsäulenschädlich: Gewichtheben, Squash
Typische Sportlererkrankungen sind:
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Weitere Erkrankungen, deren Bezeichnung häufig aus der englischen Sprache stammen, sind:
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Allgemeine Therapiegrundsätze
Um Verzögerungen im Heilverlauf zu vermeiden, ist eine schnelle zielgerichtete Therapie nach eindeutiger Diagnosestellung notwendig. In der Akutphase steht die entzündungshemmende, schmerzlindernde Therapie im Vordergrund. Sportärtzlich können Spritzenbehandlungen eine wichtige Rolle im Rahmen komplexer Therapiekonzepte spielen. Dabei kommen krankheitsabhängig auch Kortisonpräparate zur Anwendung. Dabei muss man die besonderen Wirkungen und Reaktionen kennen und die Dopingvorschriften für Berufssportler beachten. Gleiches gilt für alle Anwendungen, insbesondere auch für Infusionsbehandlungen. Das Wichtigste bei allen sportärzlichen, physiotherapeutischen und sportpädagogischen Maßnahmen ist, die natürlichen Heilungsprozesse optimal zu unterstützen. Dies ist besonders im Hochleistungssport, wie ich ihn während meiner Zeit als Mannschaftsarzt bei Schalke 04 (Jugendmannschaft) erlebte, zu berücksichtigen.
Erfolge der Trigger-Osteopraktik in der Sportmedizin
Muskel-, Sehnen- und Gelenkprobleme nehmen ständig zu, denn durch Überbelastung beim Sport, Fitness- und Muskelaufbautraining können Muskel-, Sehnen- und Gelenk-Trigger, ferner Schleimbeutel-Trigger und Meniskus-Trigger gebildet oder aktiviert werden. Muskel-Trigger verursachen Muskelverkürzungen, Verhärtungen und Verspannungen. Muskelfasern fallen aus, der Muskel wird geschwächt und anfällig für Verletzungen.
Wenn Sportler dann nach Muskelzerrungen oder Muskelfaserrissen anhaltende Schmerzen haben, glaubte man meist an eine verzögerte Heilung. Inzwischen gibt es aber wissenschaftliche Beweise dafür, dass nicht die Gewebsheilung verlangsamt ist, sondern dass unter dem Einfluß von Botenstoffen aus dem Gewebe Schmerzzentren im Rückenmark verändert werden. Diese Botenstoffe - Neurotransmitter - werden in Triggerpunkten gebildet, die sofort als Folge von großen, aber auch mikroskopisch kleinen Muskelverletzungen entstehen.
In der Sportmedizin, die bislang von Kortisonspritzen dominiert wurde, liegt die große Zukunft der Trigger-Osteopraktik, denn Kortison gehört in der Zwischenzeit zu den verbotenen Dopingmitteln. Golfern, Tennisspielern, Fußballspielern, Radfahrern usw. wird hier eine wirksame Alternative zu Kortisonspritzen aufgezeigt.
Ein weiterer Vorteil der Trigger-Osteopraktik liegt in der Prävention: Durch die Möglichkeit, "latente Trigger" zu diagnostizieren, bevor sie aktiv werden und Beschwerden verursachen, kann man gerade im Sport eine gezielte Prävention praktizieren. Das Verletzungs- und Schmerzrisiko wird deutlich reduziert und das Leistungsvermögen gesteigert.